Beschluss:
Die Stadtverordnetenversammlung der Universitätsstadt Marburg (StVV) möge beschließen, bei
allen neu zu entwickelnden Quartieren eine frühzeitige und kontinuierliche Bürgerbeteiligung
verbindlich einzurichten.
Begründung:
Die Bewohner und Bewohnerinnen eines Stadtviertels miteinzubeziehen ist die Aufgabenstellung die
bei Neu- oder Umgestaltung unbedingt an erster Stelle zu stehen hat. Dies eröffnet ungeahnte
Chancen, vor allem stellt sie ein Garant für gedeihliche Nachbarschaft dar. Menschen die gemeinsam
in einem Viertel leben haben oft ganz praktische Ideen, die aus ihrem erlebten Alltag resultieren.
Wen man Menschen auf Augenhöhe offen und rechtzeitig in Planungen einbezieht, Raum zur
Entfaltung bietet, kommen ganz sicher wunderbare Gestaltungsvorschläge, so entsteht ein
verantwortliches Gemeinschaftsgefühl für das ganze Gebiet.
Besonders die Neuentwicklungen im Quartier Südbahnhof, die eine sehr engagierte Nachbarschaft
bereits entstehen lassen hat, beweist doch gerade wie wertvoll Bürgerbeteiligung ist. Gleiches gilt für
die Rahmenplanung „Ab in den Süden“, auch hier fanden sich Menschen in Cappel und am Richtsberg
zusammen um ihre Interessen einfließen zu lassen.
Diese beiden Beispiele unterstreichen einmal mehr, wie wichtig eine frühzeitige und kontinuierliche
Beteiligung ist. Hierbei spielen alle Themen der Stadtentwicklung eine Rolle, die Art der Bebauung,
die verkehrliche Anbindung, die Gestaltung der Fuß- und Radwege, die Freiflächen und
Freizeitgestaltung, Treffpunkte im Quartier, Lärmschutz, eigener Fernwärmeversorgung, usw.
Die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung sollen selbstverständlich ähnlich der Entscheidung eines
Ortsbeirates als ernstzunehmende Empfehlung einbezogen und umgesetzt werden.
Tanja Bauder-Wöhr, Renate Bastian, Roland Böhm, Anja Kerstin Meier-Lercher, Miguel Sanchez, Jan
Schalauske, Inge Sturm.