Beschluss:
Die Stadtverordnetenversammlung der Universitätsstadt Marburg (StVV) stellt fest: Marburg ist eine inklusive Stadt, Marburg lebt Inklusion.
Die Stadtverordnetenversammlung der Universitätsstadt Marburg beauftragt den Magistrat:
a) Leitlinien für mehr Inklusion auf Marburgs Spielplätzen zu erstellen. Dabei die Umsetzung des Behindertengleichstellungsgesetzes DIN 18034 zur Grundlage zu nehmen. Ziel soll sein, öffentliche Spielplätze auf dem Stadtgebiet der Universitätsstadt Marburg inklusiv zu gestalten.
b) Unter Einbeziehung aller, Kinder- und Jugendparlament, Behindertenbeirat, Kitas und Schulen, soll ein neuer inklusiver Spielplatz innerstädtisch, geplant und umgesetzt werden. Geleitet von dem Wunsch niemanden zurückzulassen, Benachteiligungen zu beseitigen und Hürden abzubauen, Empathie und soziale Kompetenz stärken bereits im Kindesalter, kurz allen Menschen ein inklusives Leben ermöglichen.
c) Bis zur Sitzung des Sozialausschusses im November eine Aufstellung zu erarbeiten, aus der die konkrete zeitliche Umsetzung dieser Maßnahmen hervorgeht.
Begründung:
Wie in jeder Stadt, entstehen auch in Marburg neue Spielplätze oder bestehende werden saniert oder modernisiert, willkommene Gelegenheiten hier die Zielgruppe einzubeziehen und insbesondere auf inklusive Gestaltung der Spielplätze Wert zu legen. Spielerisch soziale Kompetenzen erlangen, in dem gemeinsam gewippt wird auf einer Stehwippe, oder gesprungen in einem rollstuhlgeeigneten Trampolin. Wichtig ist, ein Angebot für jeden zu schaffen.
Barrierefreiheit ist eine Grundvoraussetzung für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen. Glücklicherweise wird Teilhabe von Menschen mit Behinderung in Marburg ernst genommen. Dass es dennoch Verbesserungsbedarf gibt bleibt in einer lebenswerten Stadt Marburg nicht aus. Im Jahr 2012 konnte Marburg den 2. Platz im Rahmen EU-Access-City Award belegen, was auch mit einem Preisgeld zur Förderung von Barrierefreiheit honoriert wurde. In diesem Sinne sollen weitere notwendige Verbesserungen vorangetrieben werden.
Die neuen „Leitlinien für Inklusion und Qualität“ gemäß DIN 18034 („Spielplätze und Freiräume zum Spielen – Anforderungen für Planung, Bau und Betrieb“) erläutern durch Leitideen, Skizzen und Fallbeispiele die künftigen Anforderungen dieser DIN an Spielplätze, Spielhöfe und Aktionsflächen. Damit dienen sie als konkret nutzbarer Leitfaden und setzen Standards für künftige Spielflächenplanungen. Es wird Zeit, dass auch in Marburg die Umsetzung des Behindertengleichstellungsgesetzes aus 2020, zur Grundlage für die Spielflächenplanung wird.
Tanja Bauder-Wöhr, Roland Böhm, Anja Kerstin Meier-Lercher, Inge Sturm